Schulentwicklung

"Wer ein Warum hat, dem ist kein Wie zu schwer" (Friedrich Nietzsche)

Schule ist ein dynamisches System. Schule lebt von Flexibilität. Schule orientiert sich an Visionen. Schule reagiert auf sozio-kulturelle Entwicklungen, wird den sich verändernden Bildungsanforderungen gerecht und blickt in die Zukunft. Schule wandelt sich stetig.

Schulentwicklung spielt dabei eine zentrale Rolle. Schulentwicklung ist ein systematisch in Zyklen verlaufender Prozess. Die am Schulleben Beteiligten ermitteln gemeinsame Ziele, leiten daraus Prioritäten ab, planen entsprechende Maßnahmen und evaluieren nach der Umsetzung das Ergebnis, welches die Grundlage für weitere Maßnahmen bildet. Schulentwicklung bedeutet, dass nicht nur in der Schule gelernt wird, sondern dass Schule selbst lernt. Entsprechend ruht Schulentwicklung auf den Säulen von Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Unterrichtsentwicklung und Evaluation. Den Rahmen für Schulentwicklung bildet das Qualitätsmanagement mit seinen beiden Komponenten Projektmanagement und Prozessmanagement. Die Basis bildet das Leitbild der Schule. Grundlegende Instrumente sind Qualitätshandbuch, Individualfeedback und Selbstevaluation. Zentrales Steuerungsinstrument ist dabei die systematisierte regelmäßige Evaluation. Sie dient der Analyse von Bedingungen und der Bewertung von Arbeitsprozessen und Ergebnissen. Die Schule selbst erhebt regelmäßig Daten und führt einen Soll-Ist-Vergleich durch. Schulentwicklung überprüft, dokumentiert, interpretiert und macht transparent. Die Schulführung erhält damit ein wichtiges Steuerungs- und Planungsinstrument für die Entwicklungsarbeit. Ziele sind die Verbesserung der schulorganisatorischen Abläufe, die Verbesserung des Schulklimas sowie die Verbesserung des Unterrichts. Unterricht ist dabei zentraler Kernprozess, verzahnt mit allen anderen Bereichen der Qualitätsentwicklung. Unterrichtsentwicklung begleitet den Schulalltag und geschieht systematisch.

Schulentwicklung an der KKS Bruchsal

Schon seit vielen Jahren engagiert sich die Käthe-Kollwitz-Schule im Rahmen verschiedener Schulentwicklungskonzepte:
Zunächst nahmen wir von 2003 bis 2007 am landesweiten Schulversuch STEBS (Stärkung der Eigenständigkeit Beruflicher Schulen) teil. Ziel dieses Schulversuches war es, eigenverantwortlich, selbständig und orientiert an den Bedürfnissen vor Ort in Projektarbeit Veränderungsprozesse zu initiieren. Wir haben vor allem im Bereich „Arbeit im Team“ durch entsprechende Projekte neue pädagogische Wege erprobt.

Mit dem Jahr 2004 begannen die ersten Arbeiten an einem Qualitätshandbuch, zunächst für den Bereich Altenpflege, seit 2009 mit schulweiter Gültigkeit.

Seit 2005 haben wir eine Basisprojektgruppe „Individualfeedback“, die Formen und Methoden des Feedbacks erprobt, eine Systematik entwickelt und Feedback als Mittel der Verbesserung von Unterrichtsqualität implementiert hat. Innerhalb der folgenden 5 Jahre wurde das Qualitätsinstrument „Individualfeedback“ schulweit verbindlich eingeführt.

Von 2006 bis 2008 entstand das Leitbild der KKS als das Ergebnis einer 14-köpfigen Arbeitsgruppe und eines Leitbild-Entwicklungstages.

Mit dem schweizerischen Modell Q2E (Qualität durch Entwicklung und Evaluation) haben wir im Schuljahr 2008/2009 das erste Qualitätsmanagementsystem als Umsetzungshilfe für Schulentwicklung erprobt. In diesem Schuljahr wurde ebenfalls die Stabsstelle des Qualitätsbeauftragten geschaffen.
Seit dem Schuljahr 2009/10 befinden wir uns im Einstiegsprozess zur Operativ Eigenständigen Schule (OES), dem Qualitätsmanagementmodell für Berufliche Schulen in Baden-Württemberg. Seit im Dezember 2006 der Landtag von Baden-Württemberg das geänderte Schulgesetz und die darin festgeschriebene Verpflichtung der Schulen zur Evaluation verabschiedet hat, ist im OES-Konzept die Selbst- und Fremdevaluation in ein System der Qualitätsentwicklung eingebettet. Zusätzlich zu den Kernbereichen von Schulentwicklung haben wir uns vertraglich dazu verpflichtet, gezielt in den Bereichen Interne Kommunikation und Außenbeziehungen „Entwicklungshilfe“ zu leisten.
Seit 2009 haben wir in wechselnder Besetzung eine Steuerungsgruppe Schulentwicklung. Neben den Basisgruppen Individualfeedback und Qualitätshandbuch gibt es seit 2010 die Basisgruppe Selbstevaluation. 2015 neu hinzugekommen ist die Basisgruppe Unterrichtsentwicklung mit dem Schwerpunkt „Lernbegleitung“.

Seit 2011 hat unsere Schule ihr neues Logo, das die Farben der Außenfassade aufgreift und in seiner Form sowohl Harmonie als auch Öffnung nach außen ausdrückt. Neben dem Leitbild ist das Logo eines der ein Wir-Gefühl stiftenden Ergebnisse unserer Schulentwicklungsarbeit.

Ebenfalls seit 2011 wird nach Vorgaben des eingeführten Projektmanagements in verschiedenen Schulentwicklungsprojekten gearbeitet. Etablierte Prozesse des Schullebens werden sukzessive abgebildet und über das Qualitätshandbuch abrufbar gemacht.

Seit 2012 wird schulweit mit einheitlichen Formularen gearbeitet. Selbstevaluation als Steuerungselement von Schulentwicklung ist eingeführt, erste Evaluationsprojekte sind initiiert. Projektmanagement und Prozessmanagement sind klar definiert, so dass Schulentwicklungsprojekte nach einheitlichen Standards ablaufen und Prozesse nach festen Vorgaben beschrieben werden. 2013 wurde die Online-Plattform (QZS) für unser neu konzipiertes Qualitätshandbuch schulweit frei geschaltet. Seit 2016 ist das Qualitätshandbuch in neuer Struktur über die Schulverwaltungscloud aufrufbar.

Mit der ersten Fremdevaluation durch Vertreter des Landesinstituts für Schulentwicklung im Juli 2014 konnte die Einführungsphase eines schulweiten Qualitätsmanagementsystems erfolgreich abgeschlossen werden. Dieser „Blick von außen“ bildete die Grundlage für neue Zielvereinbarungen zwischen der Käthe-Kollwitz-Schule und dem Regierungspräsidium Karlsruhe im Januar 2016. Im Sinne einer Bilanzierung finden regelmäßig Statusgespräche statt.

Entwicklungsschwerpunkte gemäß der Zielvereinbarungen sind die Arbeit am und mit dem Leitbild, die Etablierung von Lernbegleitungsmodulen zur Weiterentwicklung von Unterricht, die Systematisierung von Lernortkooperationen, die Einführung eines Vorschlags- und Verbesserungswesens, die Ausgestaltung der interschulischen Schnittstellenarbeit, die Überarbeitung von Kommunikationsstrukturen, die Implementierung von kollegialem Feedback und die Stärkung des Bereiches der Selbstevaluation in Hinblick auf Jahresplanung und Ableitung von Jahreszielen.

So konnte das Leitbild im Schuljahr 2015/16 aktualisiert und im November 2016 durch den erstmalig durchgeführten Leitbild-Tag erlebbar gemacht werden. Schüler- sowie Lehrerschaft hatten die Gelegenheit, einen zentral ausgewählten Leitsatz innerhalb von Projekten mit Leben zu füllen: „Wir begreifen den Menschen als einmalig in seiner Persönlichkeit.“ Unterschiedliche Bausteine der Lernbegleitung wurden in den Abteilungen in Projektteams umgesetzt und sind nun verbindlich implementiert. Die Arbeit an den Schnittstellen findet ihren Ausdruck in den regelmäßig durchgeführten KOOP-Tagen und dem „Tag der Profile“. Im Zuge der Zusammenführung der Qualitätsmanagementsysteme OES und AZAV an unserer Schule ist das Vorschlags- und Verbesserungswesen vereinheitlicht und eine jährliche Selbstevaluation der am Schulleben Beteiligten etabliert. Mit dem kollegialen Feedback wird die Feedbackpraxis unserer Schule um ein wichtiges Element ergänzt.

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ (Aristoteles) – seit 2017 steuert das Arbeiten mit Jahreszielen die strategische Ausrichtung der Schule und schafft über Zusammenführung und Vereinheitlichung die Integration der verschiedenen Elemente unserer Schulentwicklung in ein einheitliches Konzept – Kommunikationsstrukturen, die jährliche schulweite Selbstevaluation, Fortbildungsmanagement und internes Monitoring sind miteinander verzahnt und im Schuljahresverlauf jeweils verankert.

Schulentwicklung ist auch Beziehungsentwicklung. Aspekte wie Klassenführung und die Gestaltung der Lernatmosphäre, beispielsweise über Klassenrat und Klassensprecherrat, sind weitere Bausteine unseres Käthe-Konzepts.

Eine aktuelle Herausforderung stellt die Digitalisierung dar. „Käthe goes digital“ – Ziel ist der systematische Einsatz mobiler DV-Geräte in Verwaltung und in unterrichtlichen Situationen. Mit dem Schuljahr 2019/20 stehen allen Lehrkräften iPads zur Verfügung und das digitale Klassenbuch ist eingeführt. Es gilt, den Kulturwandel und ein integrales Medienkonzept zu gestalten: Wie kann unsere Schule in einer selbstlernenden Netzwerk­Gesellschaft aussehen und funktionieren? Für uns ist zentral, digitale Technologien und Medien zu nutzen, um das Lernen der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und den Unterricht wirksamer und individueller zu gestalten. Differenzierung von Lerngruppen, Individualisierung von Lernen und eine Veränderung von Rollenverhältnissen in Schulen gehen damit einher.

Die Käthe ist auf dem Weg. Jährlich durchgeführte Schulentwicklungstage begleiten diesen Weg: „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.“ (Antoine de Saint-Exupery)

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