Zeichen setzen gegen Gewalt und Intoleranz

ein interreligiöses Projekt an der Oberstufe des beruflichen Gymnasiums der Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal

Zeichen setzen gegen Gewalt und Intoleranz - ein interreligiöses Projekt an der Oberstufe des beruflichen Gymnasiums der Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal „Mich würde das Verhältnis von Koran und Bibel interessieren“, aus dieser Antwort eines Schülers der Eingangsklasse des beruflichen Gymnasiums entwickelte sich ein zweitägiges interreligiöses Projekt. Denn aus der Überlegung heraus, dass man am besten nicht über andere Religionen, sondern mit deren Vertretern diskutiert, wandte sich seine Religionslehrerin Frau Weinmann an ihre ehemalige Schülerin Derya Sahan, die mittlerweile bei der Fachstelle Extremismus des Demokratiezentrums Stuttgart arbeitet. Da die meisten aus der Klasse noch nie in einer Moschee waren, lag es nahe, sich in der Sultan Ahmet Moschee der Ditib Bruchsal zu treffen. Die beiden anderen katholischen Kurse von Frau Zerbian und Frau Ostertag sowie die evangelischen Religionskurse von Herrn Ott und Herrn Köckert schlossen sich an und so konnten Derya Sahan und Imam Hasan Kaymak am 19.7. über 100 Schülerinnen und Schüler im Gebetsraum begrüßen. Zunächst erklärte die Referentin, wozu die Gebetsnische und die Predigtkanzel dienen und was die Kalligraphien, die Wände und Decken schmücken, bedeuten. Dabei ging sie auch auf Parallelen zwischen Koran und Bibel ein. Imam Hasan Kaymak zeigte, wie das Gebet abläuft, und stimmte den Gebetsruf an. Beide waren beeindruckt, wie aufmerksam die jungen Leute zuhörten und wie interessiert sie nachfragten. Bei der Abschlussrunde betonte eine Schülerin, dass ihr klar geworden sei, wie viele Gemeinsamkeiten es zwischen den Religionen gebe und dass die gemeinsame Botschaft der Friede sei. Sichtlich bewegt meinte der Imam, dass sie ihm aus dem Herzen spreche.

Am nächsten Vormittag war Derya Sahan mit einem Vortrag über die Konflikte in Syrien zu Gast in der SG E 2, die sich bereits am Vortag mit dem Thema religiöse Radikalisierung beschäftigt hatte. Am Beispiel ISIS wurde deutlich, wie eine Religion instrumentalisiert wird, um Gewalt zu rechtfertigen. Gleichzeitig entsteht aber bei vielen Menschen in Deutschland dadurch ein falsches Bild vom Islam, das zu Ängsten und Vorurteilen führt. Im Anschluss an diese Einheit besuchte auch diese Klasse mit ihrer Ethik-Lehrerin Frau Lorbeer, ihrer Deutschlehrerin Frau Manes und ihrer Gemeinschaftskundelehrerin Frau Erdemli die Moschee. Der Englisch-Kurs von Frau Erlewein schloss sich der Exkursion an. Neben religiösen Fragen wurden dabei Themen aus den Bereichen Gemeinschaftskunde und Politik diskutiert. Betroffen hörten die jungen Menschen zu, als die Referentin von eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung erzählte. Eine Schülerin meinte, dass viele den Islam oder Muslime nur aus den Medien kennen und dadurch verunsichert seien. Deswegen freue sie sich sehr über die Gelegenheit, sich vor Ort zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Eine andere wandte ein, dass nicht nur Muslime, sondern auch andere Personengruppen unter Vorurteilen zu leiden hätten. „Genau hier setzt unser Projekt „Zeichen setzen“ an“, erwiderte Tobias Föller, ebenfalls Mitarbeiter im Demokratiezentrum, und erzählte davon, wie Jugendliche in Stuttgart mit Plakaten, wie „Ich bin Rollstuhlfahrer, stehe aber doch mit beiden Beinen im Leben“ oder „Nordafrikaner- aber trotzdem nicht kriminell“ oder „Erzieherin – trinke trotzdem keinen Kaffee“ Denkanstöße geben. Derya Sahan wies auf das Workshop-Angebot „Jugend unter Strom“ hin, in dem es darum geht, zu verhindern, dass junge Menschen sich im religiösen oder im rechtsextremen Bereich radikalisieren. Sie zeigte an verschiedenen Beispielen Möglichkeiten auf, sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen. „Natürlich könnt ihr und ich nichts direkt in Syrien ändern, aber jeder kann etwas für den Frieden und gegen Vorurteile tun – da wo er lebt und am besten nicht alleine“, appellierte sie. So blieben am Ende des Vormittags nachdenkliche Schülerinnen und Schüler zurück, die sich bei ihren Lehrerinnen für diesen etwas anderen Unterricht bedankten.
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